Epirus ist bekannt für seine vielen Volksfeste zu verschiedenen Feiertagen sowie für einige weitere Events und Veranstaltungen. In jedem noch so kleinen Dorf wird über das ganze Jahr in regelmäßigen Abständen gefeiert. Die wichtigsten Termine in Epirus haben wir hier zusammengefasst:

Januar, Februar

Das neue Jahr wird nach den Silvesterfeiern am 5. Januar mit dem Fest des Heiligen Kreuzes begrüßt. Die Priester gehen von Haus zu Haus und segnen die Bewohner.

Einen Tag später ist das Fest der Wasserweihe. Ein Priester wirft ein goldenes Kreuz ins Meer oder in einen Fluss und junge Männer springen ohne Rücksicht auf das eisige Wasser hinterher. Wer das Kreuz an Land bringt, der bekommt den Segen.

Im Februar und März ist  Karneval. Der Karnavalos, eine Strohpuppe, wird durch die Straßen getragen, es gibt bunte Umzüge und am Rosenmontag lassen die Kinder einen Drachen steigen. Die Karnevalsgesellschaft aus der Stadt Patras nimmt übrigens jedes Jahr am Rosenmontagszug in Köln teil.

Mit dem Aschermittwoch beginnt auch in der orthodoxen Kirche die Fastenzeit, und in den Haushalten wird Lagana, das Fastenbrot gebacken.

März, April

Am 25. Mai feiern die Griechen ihren Nationalfeiertag und die Befreiung von den Türken.

Àgio Pás-cha – griechische Ostern, gehören auch in Epirus zu den höchsten Feiertagen. Die Osterfeiertage beginnen mit einem feierlichen Gottesdienst am Kardonnerstag. Am Karfreitag wird symbolisch der Sarg Jesus Christi geschmückt, und die Menschen bringen Blumen in die Kirchen und schmücken damit den Altar. Ostersonntag wird dann ein kleines Lamm oder eine Ziege geschlachtet, und zu diesem Festessen werden in Epirus traditionell Spinat und rot gefärbte Eier, die das Blut Christi symbolisieren, gegessen.

Leute

Mai, Juni, Juli, August, September

Den ganzen Sommer über feiern die Einwohner von Epirus bunte lebhafte Sommerfeste zu Ehren der jeweiligen Schutzheiligen. In allen Gemeinden wird besonders an den Wochenenden gesungen, getanzt und vor allem sehr gut gegessen und getrunken.

Ende Juli wird in Igoumenitsa ein großer Jahrmarkt gefeiert, zu der viele Menschen aus der ganzen Region kommen. Händler aus ganz Griechenland haben dort ihre Marktstände, es gibt einen Viehmarkt und eine große Kirmes.

Am 15. August wird mit dem Fest zu Ehren der Muttergottes Maria der zweithöchste Feiertag nach Ostern begangen. Die Menschen pilgern zu den bekannten Wallfahrtsorten, wie zum Beispiel zur Panagiá nach Tinos und spenden Geld oder auch Ikonen für die Genesung von kranken Angehörigen oder Freunden.

Oktober, November, Dezember

Am 28. Oktober ist der zweite große Nationalfeiertag in Griechenland, und die Berge von Epirus spielen dabei in jedem Jahr eine Hauptrolle. Viele Menschen versammeln sich an diesem Tag in Epirus, um dort die Szenen nachzuspielen, die sich am 28. Oktober 1940 zugetragen haben. Damals haben die Griechen den Italienern den Durchmarsch durch ihr Land verweigert. In den Bergen von Epirus wurde die italienische Armee samt ihrer albanischen Helfer aufgehalten und viele Soldaten wurden über die Klippen ins Meer geworfen. Heute wird natürlich keiner mehr ins Meer befördert, aber das Ganze ist ein Riesenspektakel, an dem sich auch die Frauen beteiligen, die in der „Etappe“ mit Nahrung warten.

Am 25. Dezember beginnen in der griechisch-orthodoxen Kirche die Weihnachtsfeierlichkeiten. Die Kinder gehen von Haus zu Haus, singen und bekommen dafür Süßigkeiten. Es werden kleine Schiffe gebastelt, die dann beleuchtet werden. Sie symbolisieren mit der Geburt Christi das Licht, das in die Welt kam. Traditionell wird süßes Gebäck wie Melomakróna, Honiggebäck mit Nüssen und Mandeln bestreut, oder es wird Kourambiédes, Teegebäck mit Nüssen und Puderzucker gegessen. Tannenbäume als Weihnachtsbäume kennt man in Epirus nicht, stattdessen werden Zypressen weihnachtlich geschmückt.

Stand (03/2018)

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